Die berufliche Zufriedenheit in Deutschland ist laut einer aktuellen Studie von Manpower eher gering. Lediglich jeder Zweite ist glücklich mit seiner aktuellen beruflichen Situation und viele können sich vorstellen, innerhalb der nächsten 12 Monate den Job zu wechseln.
Der Begriff der Berufszufriedenheit ist jedem Menschen geläufig und dieser ist nicht so einfach zu definieren. Generell ist die Berufszufriedenheit eher ein subjektives Gefühl und zugleich sind es viele Variablen, welche das Gefühl bestimmen. Zu diesen gehören zum Beispiel die Umgebung des eigenen Arbeitsplatzes, die hierarchisch geprägte Position des Betroffenen, die subjektiv wahrgenommenen und objektiven Entscheidungs- und Freiheitsmöglichkeiten der einzelnen Positionen. Der Stress im Beruf bis hin zu Aspekten wie der „Pendlersituation“ der Mitarbeiter können eine wichtige Rolle spielen. Daher stellt sich beruflich bedingtes Fahren als ein Hemmnis der Zufriedenheit dar.
Was beeinflusst die Zufriedenheit im Job?
Oftmals sind es die Kollegen, der Lohn oder die Freizeit, die die Zufriedenheit am Arbeitsplatz bestimmen. So gibt es viele Argumente, die oftmals auch eine berufliche Neuorientierung nötig machen.
In Deutschland und in der Schweiz ist ein großer Teil der Arbeitnehmer zufrieden mit dem Berufsleben. Nach dem Bundesamt für Statistik sind dabei acht von zehn Menschen glücklich mit den Arbeitsbedingungen. Etwas weniger sind mit dem Einkommen zufrieden, welches sie bekommen.
Ein optimales Arbeitsklima ist für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz von zentraler Bedeutung.
Nach den Erhebungen eines Personaldienstleisters im Jahre 2017 und dem Staatssekretariat für Wirtschaft sind verschiedene Faktoren die wichtigsten, dass die Arbeitnehmer mit dem eigenen Arbeitsplatz zufrieden sind:
Die Wertschätzung der eigenen Arbeit ist ebenfalls essenziell. Jener Gesichtspunkt scheint vielen Arbeitnehmern sehr wichtig zu sein. Dazu braucht es nicht nur das Feedback, sondern auch Lob, was zeigt, dass die eigene Arbeit von dem Unternehmen geschätzt wird.
Die Gesundheit am Arbeitsplatz ist ebenfalls wichtig. Mehr Arbeitnehmer beklagten sich bereits im Jahre 2015 über ungünstige Körperhaltungen und vor allem stets gleiche Arm- oder Handbewegungen. Jenes ist ein Zeichen, dass die Chance, nicht unter ungesunden Bedingungen zu arbeiten, ein bedeutender Faktor für die Zufriedenheit im Job darstellt.
Weniger als die Hälfte aller Arbeitnehmer hat den Eindruck, eigene Ideen bei der Arbeit einbringen zu können. Die meisten Menschen wünschten sich, dass diese vermehrt an kreativen Prozessen mithelfen könnten.
Ein passendes Verhältnis mit den Arbeitskollegen ist sehr wichtig. Wenn die Mitarbeiter den ganzen Tag mit Menschen verbringen, die sie eigentlich gar nicht mögen, so hat dies viele Auswirkungen auf die persönliche Zufriedenheit. Ein gutes Arbeitsklima ist mit den Kollegen daher ein Muss.
Die Bedeutung der Selbstbestimmung
Der Beruf sollte auch Berufung sein. Wichtig ist daher die Arbeit der Kommunikationsmanager. Angehörige des Berufsfelds weisen – dies lässt sich ebenfalls im Vergleich mit anderen Arbeitsgebieten sagen − besonders hohe Zufriedenheitswerte auf. Jedoch wurde in der Studie „Kommunikationsmanager 2018“ mit einer bestimmten Skala gemessen und außerdem waren die Möglichkeiten zur Antwort etwas anders. Das Ergebnis jedoch spricht für sich: Etwa drei Viertel bzw. 76 Prozent aller befragten Kommunikatoren haben sich „sehr zufrieden“ (Wert 5 auf der 5er-Skala) gezeigt oder „zufrieden“ (4) mit der eigenen beruflichen Tätigkeit gezeigt. Etwa 17 Prozent haben den Mittelwert (weder „unzufrieden“ noch „zufrieden“) gewählt. Eher unzufrieden (Werte 1 und 2 auf der Skala) sind lediglich sieben Prozent aller Befragten.
Dass sich die Angehörigen der höchsten Ebene am zufriedensten gezeigt haben, überrascht nicht. Generell wachsen die Identifikation und schließlich die Zufriedenheit mit dem Job in jenem Maße, in dem der Mitarbeiter Entscheidungsfreiheit besitzt und in dem er seinen Beruf selbstbestimmt ausüben kann.
Auf der höchsten Ebene des Kommunikationsmanagements waren es insgesamt 81 Prozent, die angaben, dass sie „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ sind. Auf den nachfolgenden Hierarchieebenen sind es lediglich 17 Prozent, welche sich „sehr zufrieden“ zeigen sowie 42 Prozent, die „zufrieden“ sind (Wert 4). Dabei ist die Zufriedenheit zugleich altersabhängig. Dabei zeigten sich de unter 40-Jährigen lediglich geringfügig weniger zufrieden als Ältere.
Was bedeutet Jobzufriedenheit?
Die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt durchläuft in vielen Bereichen in Deutschland eine positive Entwicklung. Dabei werden in vielen Branchen mehr freie Stellen ausgeschrieben, weshalb die Aussichten für die Bewerber höher sind, einen geeigneten Job zu finden.
Einmal in einem Unternehmen angekommen, ist die Freude vom Anfang jedoch oft schnell verflogen und weicht der Unzufriedenheit und dem Frust. So zeigt eine Studie von Manpower zur Jobzufriedenheit, dass höchstens jeder Zweite Deutsche glücklich mit der eigenen beruflichen Situation ist und jenem Trend zugleich für die kommende Zeit anhalten sieht. Etwa 44 Prozent aller Arbeitnehmer gaben in der Umfrage an, dass diese sich vorstellen könnten, in der nächsten 12 Monate den Job zu wechseln – in der Schweiz liegt der Prozentsatz gar bei rund 50%, wie eine Studie vom Januar 2022 darlegt.
Die berufliche Zufriedenheit im Bereich des Personalmanagements scheint im Gegensatz zum Feld des Kommunikationsmanagements ein wenig weniger ausgeprägt. Da sich in jener Studie „Kommunikationsmanagement 2018“ 76 Prozent aller Befragten „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ zeigen, sind dies im Personalmanagement gemäß der Untersuchung „Personalmanagement als Beruf 2017“ des Verbandes der Personalmanager nur 70 Prozent. Ein eventueller Faktor, welcher dies erklären könnte, war die erhöhte Wahrnehmung des beruflichen Stresses.
Diese Studien kommen einerseits für die Berufsfelder zu einem überraschenden Ergebnis. So hat die berufliche Zufriedenheit im Vergleich zu den vorherigen Jahren abgenommen. Im Feld des Kommunikationsmanagements sind der Satz der sehr Zufriedenen sowie der Zufriedenen − 81 Prozent im Jahre 2015 gegenüber 76 Prozent im Jahr 2018 − und eine Verminderung des Durchschnittswertes von 4,1 auf 4,0 auffallend. Die Ursachen sind dabei vielfältig. Dabei kommen Veränderungen am Arbeitsplatz, eine Zunahme an beruflichem Stress − zum Beispiel durch die Digitalisierung bedingt – oder das steigende Bewusstsein dafür, dass die persönliche Work-Life-Balance nicht stimmig ist.
Dies alles sind ebenfalls Faktoren, welche einen Einfluss auf die subjektiv empfundene Zufriedenheit bei der Arbeit bedeute. Jener Frage muss auf jeden Fall nachgegangen werden. Für den Arbeitgeber wird es bedeutend sein, die Faktoren zu beachten, diese zu analysieren und für mögliche Verbesserungen zu sorgen.
Für viele ist die Frage, ob sie mit ihrem Job zufrieden sind, nicht so einfach zu beantworten. Eigentlich ist der Mitarbeiter zufrieden, doch, wenn er genauer darüber nachdenkt, dann kommen eventuelle einige Aspekte zusammen, die dieser gerne ändern möchte. Dafür aber gleich über einen Wechsel des Jobs nachdenken und eine Sicherheit der Festanstellung zu riskieren, die er sich mühsam erarbeitet hat, ist schwieriger. Jenen Schritt scheuen viele Menschen dann doch und daher finden sie sich mit dieser Situation ab, erfreuen sich an den positiven Seiten und sind stets versucht, die Kritikpunkte zu ignorieren, bis diese vergessen sind. Dies erfolgt meist vergebens, da der Mitarbeiter von der eigenen Unzufriedenheit irgendwann überholt wird.
Generell sind die Faktoren, welche über die Zufriedenheit im Job entscheiden, spezifisch verschieden und was für den einen Mitarbeiter sehr wichtig ist, das kann für einen anderen nur vollkommen unwichtig oder wenigstens zweitrangig sein. In den Umfragen und Untersuchungen zeigt sich stets, dass es eine Reihe an Gemeinsamkeiten gibt und die Jobzufriedenheit von verschiedenen Faktoren abhängt – welche höchstens in ihrer Reihenfolge variieren. So sollte jeder Mitarbeiter herausfinden, ob der Job alle wichtigen Kriterien der Zufriedenheit für ihn als Arbeitnehmer erfüllt:
Wichtig ist die Arbeitsatmosphäre und die Wertschätzung, der Respekt, das Feedback und die Anerkennung. Dies sind nur einige der Aspekte, welche für die Arbeitsatmosphäre von Bedeutung sind und dafür sorgen, dass der Mitarbeiter jeden Tag wieder gern zur Arbeit geht. Die Kollegen, das Level des Stresses und der generelle Umgang mit Druck in dem Unternehmen spielen hierbei eine bedeutende Rolle.
Vor allem steigert es die Zufriedenheit, wenn für die Mitarbeiter nicht zu viele Überstunden anfallen und zugleich die Arbeitszeiten in ordentlichen Bahnen verlaufen. Zugleich ist für viele die Flexibilität ein bedeutendes Kriterium, wenn es zum Beispiel darum geht, einen Teil der Arbeitszeiten im Home Office verbringen zu können oder am Morgen später zu beginnen und die Stunden abends wieder nachzuholen.
Für die Mitarbeiter sind die Aufstiegschancen ebenfalls bedeutend. Das Gefühl, über mehrere Jahre auf der Stelle zu treten und im Beruf nicht voranzukommen, ist für die meisten Mitarbeiter eine mögliche Ursache der Unzufriedenheit. Diese wünschen sich neue Herausforderungen, die Chance, im Beruf mehr zu erreichen und mehr Verantwortung zu tragen.
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